Tipps & Tricks: Kanada Visum

Kanada ist eines der beliebtesten Reiseziele für Work & Travel. Allerdings, oder gerade deshalb, ist die Vorbereitung nicht ganz so einfach. Vor allem das Visum kann möglicherweise das schnelle Aus bedeuten. Wir erklären euch wieso.

Visum und Einreise in Kanada

Die Regierung Kanadas gewährt einen Work & Travel Arbeitsaufenthalt von bis zu einem Jahr mit einem speziellen Visum, dem Working Holiday Visum. Es ermöglicht die Reise quer durchs Land und erlaubt bezahlte Gelegenheitsjobs. Auch Neuseeland und Australien vergeben derartige Visa. Kanada hat jedoch eine Besonderheit: Selbst bei korrekter Beantragung und keinerlei Beanstandungen seitens der Behörden, hat man keineswegs das Visum sicher. Es ist kontingentiert.

Wie also erhält man ein Visum? Die Antwort ist einfach, aber auch wenig erfreulich für jene, die gerne planen: Mit Glück! Die kanadische Botschaft verschickt eine Einladung an zufällig gewählte Bewerber.

Bewerbung um ein Working Holiday Visum für Kanada

Voraussetzungen für das Working Holiday Visum

Der Reisepass und die Staatsangehörigkeit

Für eine Bewerbung um das Working Holiday Visum solltest du die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und zwischen 18 und 35 Jahre alt sein. Die weiteren Voraussetzungen sind ein Sammelsurium der üblichen Bedingungen. So ist beispielsweise ein gültiger Reisepass notwendig. Dieser sollte in jedem Fall für die Gesamtdauer des Aufenthalts wirksam sein, nicht nur für die Phase der Vorbereitung. Achte außerdem darauf, dass du die Nummer des Reisepasses nie aus Versehen mit einem „O“ angibst statt einer „0“. So kann dein Visum relativ schnell für ungültig erklärt werden.

Nachweis über finanzielle Mittel

Des Weiteren solltest du dein Konto ausreichend gedeckt haben. Ein Nachweis, dass du über die nötigen finanziellen Mittel für eine solche Reise verfügst, ist nicht nur für den Visumsantrag erwünscht, sondern wird auch bei der Einreise noch einmal überprüft. Bei der Einreise hat man allerdings konkrete Vorstellungen über den richtigen Betrag, nämlich derzeit 2.500 CA$ (ca. 1.800 €). Ein Kontoauszug genügt als Beleg. Dann will man übrigens auch den Nachweis einer Auslandskrankenversicherung sowie das Rückflugticket sehen. Hat man noch keines, so sind zusätzliche finanzielle Mittel nachzuweisen.

Kosten und Kreditkarte

Ein letzter wichtiger Punkt ist die Kreditkarte. Wenn du keine hast, solltest du sie dir in jedem Fall besorgen. Und das nicht nur für die Bezahlung vor Ort, sondern vor allem auch für das Visum. Die Visumsgebühr nämlich, kann ausschließlich über die Kreditkarte bezahlt werden. Und sie entfällt unabhängig davon, ob dir am Ende das Visum gewährt wird oder nicht. Derzeit liegt der Betrag bei 100 CA$ (ca. 66 €). Hinzu kommt eine IEC Participation Fee, die von allen Bewerben zu entrichten ist. Sie beträgt derzeit 126 CA$ (ca. 84 €). Diese Gebühr kannst du aber zurückerhalten, solltest du deine Bewerbung zurückziehen oder nicht genommen werden. Eine Ausnahme gibt es, solltest du falsche Angaben gemacht haben.

Wann bewerbe ich mich für das Working Holiday Visum?

Die Bewerbung sollte so früh wie möglich stattfinden. Ein spontaner Work & Travel-Aufenthalt in Kanada ist nicht möglich. In der Regel gibt die kanadische Behörde die Kontingente für das darauffolgende Jahr im November oder Dezember bekannt. Um möglichst gute Chancen zu haben, solltest du dich in diesem Zeitraum bewerben. Ab November also möglichst immer wieder informieren und auch alle Bewerbungsunterlagen schon griffbereit halten.

Die Bewerbung für ein Working Holiday Visum

Das Working Holiday Visum beantragst du online auf der Seite der kanadischen Botschaft. Zunächst überprüft ein Online-Tool, ob du die oben genannten Kriterien erfüllst. Das dauert knapp 10 Minuten. Falls ja, erhältst du einen Personal Reference Code. Diesen solltest du in jedem Fall aufschreiben, da du ihn später brauchen wirst! Doch keine Panik: Solltest du diesen Schritt aus Versehen überspringen, kannst du die Fragen zu einem späteren Zeitpunkt auch an anderer Stelle beantworten.

Jeder Bewerber erstellt anschließend ein sogenanntes IEC-Profil in seinem MyCIC Konto. Zu diesem wirst du automatisch weitergeleitet. Das Profil kannst du beliebig oft verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt weiter ausfüllen. Allerdings solltest du aufpassen: Ist das Profil nach 60 Tagen nicht vollständig, verfällt es, und du musst von vorne beginnen. Alle Bewerberdaten werden schließlich in einem Pool gesammelt, aus denen die Antragsberechtigten zufällig gewählt werden. Das kann mehrere Wochen dauern. Entsprechend früh solltest du einen solchen Antrag stellen. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Nur, weil dein Profil im Pool gelandet ist, hast du das Visum noch lange nicht beantragt. Die kanadischen Behörden losen hier lediglich jene Personen aus, die das eigentliche Antragsprozedere offiziell stellen dürfen. Bist du einer der Auserwählten, hast du 10 Tage Zeit, um dich zu entscheiden, ob du das Visum haben möchtest. Im Anschluss, musst du innerhalb weiterer 20 Tage eine „work permit“ beantragen. Außerdem wirst du weitere Dokumente wie Lebenslauf (in Englisch) oder ein polizeiliches Führungszeugnis hochladen müssen. Das alles erfolgt ebenfalls über das MyCIC Konto.

Working Holiday Visum erhalten? Und dann?

Wird dir das Visum erteilt, hast du ein Jahr Zeit nach Kanada zu reisen. Ab deinem Einreisedatum gilt das Visum 12 Monate. In dieser Zeit kannst du sooft ein- und ausreisen, wie du möchtest.

Das Working Holiday Visum kannst du nur einmal im Leben beantragen. Innerhalb des IEC-Programms gibt es aber noch weitere Arbeitsvisa, für die du dich als deutscher Staatsangehöriger ein zweites Mal bewerben kannst. Für das Young Professionals- und International Co-op Internship-Programm zum Beispiel stehen die Chancen gut. Hier gibt es meist mehr Plätze als Bewerber. Allerdings muss man hier bereits einen kanadischen Arbeitgeber vorweisen.

Keine Einladung für das Working Holiday Visum bekommen? Und jetzt?

Nicht verzagen! Das heißt nicht, dass dein Traum von Kanada geplatzt ist. Die kanadische Behörde startet nämlich mehrerer solcher Einladungsrunden. Über das Jahr verteilt wählt sie regelmäßig Bewerber nach dem Zufallsprinzip aus. Das geht solange, bis das Jahreskontingent an Plätzen für das Working Holiday Visum vergeben ist. Gehörst du also beim ersten Mal nicht zu den Glücklichen, bleibt dein Profil im Pool und du kannst auf die Male darauf hoffen. Der genaue Zeitpunkt der „rounds of invitations“ sowie die Anzahl der Einladungen gibt die kanadische Regierung jeweils 5 Tage vor den Terminen auf ihrer Seite  bekannt.

Von Katja Beck

Merken

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.