Kulturdschungel: die Schweiz

Berge, Kühe, Schokolade, Uhren und Käse

Das ist wohl für viele Menschen in Deutschland das, was als Erstes in den Sinn kommt, wenn man an die Schweiz denkt. Dabei gibt es mehr kulturelle Besonderheiten und Unterschiede als man erahnen würde. Wir helfen dir, dich in diesem kulturellen Dschungel zurechtzufinden.

 

Dschungel der Sprache

Schweizerdeutsch ist kein Dialekt der Deutschen Sprache. Es gehört zwar zum Stamm der Indogermanischen Sprachen, bildet hier aber eine eigenständige Sprache. Das führt zu einigen Wirrungen und Irrungen auf beiden Seiten.

Es existiert die Meinung, dass die Nutzung von Hochdeutsch arrogant wirken kann. Ob das stimmt oder nicht, lässt sich schwer sagen. Aber was angeblich gut ankommt, wenn man seinen eigenen Dialekt (so vorhanden) in sein Deutsch einfließen lässt.

Wenn man als Deutscher in der Schweiz ist, muss man natürlich nicht unbedingt Schweizerdeutsch (übrigens auf schweizerisch: „Schwizerdütsch) sprechen. Es kann aber einen sehr guten Eindruck machen, wenn man einige typische Worte des Schweizerdeutsch kennt.

Beliebt für Ausländer sind beispielsweise „Chuchichäschtli“ für Küchenschrank oder „Heugümper“ für Grashüpfer.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Schweiz 4 Amtssprachen hat: Schweizerdeutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.

 

Dschungel der Küche

Wie die sprachliche Vielfalt verbindet auch die Schweizer Küche Einflüsse aus der deutschen, französischen und norditalienischen Küche. Sie ist jedoch regional sehr unterschiedlich, wobei die Sprachregionen eine Art Grobaufteilung bieten. Viele Gerichte haben allerdings die örtlichen Grenzen überschritten und sind in der ganzen Schweiz beliebt. Dazu zählen u.a.:

Käsefondue. Das Käsefondue wird aus Greyerzer-, Vacherin- oder Appenzellerkäse zubereitet. Der Käse wird häufig unter Beigabe von Weisswein geschmolzen. Gegessen wird das Fondue heiß aus einem Caquelon, indem an einer langen Gabel Brotstücke in die Käsemasse getunkt werden.

Raclette. Das Raclette ist ein typisches Gericht aus dem Wallis. Ein halber Käselaib wird erhitzt und der flüssige Käse auf den Teller geschabt. Genossen wird das Raclette zusammen mit Kartoffeln, Cornichons und Silberzwiebeln. Zu diesem Gericht wird meist Weißwein getrunken, insbesondere Fendant.

Rösti. Die Rösti ist eine Art Kartoffelfladen. Die Kartoffeln werden gekocht, geschält, geraspelt und anschließend in Butter in der Pfanne zu einem Fladen gebraten. Jede Region hat ihre eigenen Rösti-Varianten. Berner Rösti wird mit Käse, Zwiebeln und Speck zubereitet. In Zürich, wo die Rösti ursprünglich herkommt, wird sie aus rohen Kartoffeln hergestellt.

Birchermüesli. Das Birchermüesli ist eine Frühstücks- oder Zwischenmahlzeit, bestehend aus Getreide- (Hafer)flocken, kleingeschnittenen Früchten und Milch. Es gibt unzählige Varianten mit Honig, Joghurt und Nüssen.

Aber Vorsicht: Bestelle in der Schweiz nie ein „Müsli“, sonst denken alle, du möchtest eine Maus essen. Der Schweizer sagt „Müesli“ oder einfach Birchermüsli.

Dschungel des Berufslebens

In der Schweiz herrschen oft flache Hierarchien und der kollegiale Umgang ist wichtig. Sprich: Ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern ist wichtig für eine gute Arbeitsatmosphäre.

Die offen ausgelebte „Ellbogenmentalität“ im Berufsleben ist den Schweizern eher fremd. Ein Schweizer würde nie direkt zu jemandem sagen: „Das fand ich jetzt aber wirklich unmöglich von dir, was sollte das?“ Ein Schweizer würde sagen: „Deine Reaktion hat mich etwas irritiert. Wie hast du das gemeint?“

Schweizer sind eher zurückhaltend, lieben weder das Marktschreierische noch das Schnäppchen-Denken. Bei Geschäftsabschlüssen zieht sich die Prüfung und Entscheidungsfindung oft länger hin, während hingegen der Abschluss schnell getätigt wird.

Dschungel der Etikette

Eingeladen werden. Wer in Schweiz eingeladen wird, sollte doch ein paar Dinge beachten. Zunächst einmal darf man es getrost als eine Ehre bewerten, wenn man privat eingeladen wird. Zur Einladung sollte man unbedingt pünktlich kommen. Grundsätzlich ist ein Gastgeschenk immer sinnvoll. Das Geschenk soll qualitativ überzeugen, recht gut soll sich dabei eine Spezialität aus der Region machen, in der man sich gerade aufhält. Nach der Einladung bedankt man sich in der Regel am nächsten Tag beim Gastgeber noch einmal, ein Lob wird gerne gehört.

Trinkgeld. Trinkgelder sind in Schweiz üblich und werden erwartet (im Schnitt 10% des Rechnungsbetrages).

Unterhaltung. Der Schweizer ist in der Regel viel höflicher im Umgang mit den anderen Menschen. Das wird schon in der Straßenbahn deutlich, wo man an den Endhaltestellen täglich höflich vom Fahrer begrüßt und auch verabschiedet wird.

 

Und noch was Interessantes…

🙂 Die Schweiz legt zum Beispiel keine Bundeshauptstadt fest, die 6 Hauptstädte der Schweiz sind Zürich, Genf, Basel, Lausanne, Bern und Winterthur.

🙂 Es gibt nur zwei quadratische Landesflaggen auf der Welt: Die der Schweiz und des Vatikans. 

🙂 Die Schweizer Luftwaffe steht nur zu Bürozeiten zur Verfügung. Bitte nicht vor acht Uhr morgens angreifen!

🙂 In der Schweiz ist es illegal, Meerschweinchen einzeln zu halten. Man muss mindestens zwei davon besitzen.

Von Anastasiia Berkova

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