Kulturdschungel: USA Teil 2

Die USA ist der absolute Spitzenreiter kurioser Gesetze und kultureller Eigenheiten. Kaum ein anderes Land wartet mit einem derartig weitläufigen Kulturdschungel auf. Umso wichtiger ist es Licht, ins Dschungeldickicht zu bekommen. Wir haben einen Versuch unternommen:

Dschungel der Verhaltensweisen
  • Dreiviertel der Amerikaner haben eine mehr oder weniger religiöse Lebenseinstellung. Diskussionen und abwertende Bemerkungen über Religion sind daher unangebracht. Übrigens ist Religion offiziell immer etwas Privates, auch wenn amerikanische Politiker oft einen anderen Eindruck vermitteln. Es gibt zum Beispiel keine Kirchensteuer und kein Religionsunterricht an Schulen.
  • Amerikaner sind oft überschwänglich und verteilen gerne Lob. Das mag für uns etwas übertrieben erscheinen, ist aber üblich. Vor allem für Kinder gibt es Lob im Überfluss
  • Hunde sollten grundsätzlich an der Leine geführt werden. Sollte dein Hund außerhalb des Privatgrundstückes frei herumlaufen, können dir Strafzettel blühen. In Geschäften sind Hunde nur erlaubt wenn ausdrücklich ein Schild mit entsprechender Einladung an der Ladentür hängt (pets welcome). In Restaurants sollte man Hunde nie mitnehmen, in öffentlichen Verkehrsmitteln nur dann wenn der Hund einem Behinderten zur Seite steht.
  • Die USA kämpfen mit einer Waschbärplage. Sie wühlen im Müll und nisten sich gerne auf Dachböden ein, meist zur Paarungszeit. Als entsprechend lästig, werden sie von vielen Amerikanern betrachtet. Sollte dir ein Waschbär (racoon) über den Weg laufen, kannst du die „pest control“ anrufen. Diese stellt Fallen auf, fängt die Tiere ein und setzt sie im Wald wieder aus. Fun Fact am Rande: Am besten können Waschbären mit marshmallows angelockt werden.
  • Oben-ohne oder FKK am Strand ist teilweise gesetzeswidrig. Doch auch Männer sollten darauf achten, was sie tragen: enge Badehosen (Banana hammocks oder Speedos genannt) ziehen Blicke auf sich.
  • Wenn es mal dringend ist, bitte erstmal halten! Wer beim Pinkeln in der Öffentlichkeit erwischt wird, riskiert in manchen Bundesstaaten als Sexualstraftäter registriert zu werden.
  • Bei amerikanischen Kellnern sind Deutsche oft unbeliebt. Grund dafür ist, dass diese meist zu wenig Trinkgeld geben. Da Kellner in den USA meist nur den gesetzlichen Mindestlohn bekommen (2 Dollar pro Stunde in der Gastronomie), sind sie auf das Trinkgeld angewiesen. Üblich sind 10-15 %. Das Trinkgeld solltest du dem Kellner jedoch nicht in die Hand drücken, sondern diskret auf dem Tisch liegen lassen.
  • Amerikaner sind sehr darauf bedacht ihre Mitmenschen sprachlich nicht zu verletzen, insbesondere rassistische Ausdrücke sind ein wunder Punkt. So oft wir auch „fuck“ in amerikanischen Songs hierzulande hören, so wenig gibt es sie in den USA. Derlei Wörter werden entweder mit einem Piepton überdeckt oder aber es gibt eine zweite, „leichtere“ Songversion für das Radio. Vorsicht: viele Amerikaner haben in der Schule Deutsch gelernt, also nicht einfach davon ausgehen, dass sie dich nicht verstehen.
  • Nicht wundern, wenn du bei einem Einkauf mehr bezahlst, als auf dem Preisschild stand. Im Preis für die Waren (Produkte & Dienstleistungen) ist die Verkaufssteuer noch nicht inbegriffen. Diese wird erst an der Kasse dazugerechnet. Die Höhe der Steuer richtet sich nach dem jeweiligen Bundesstaat.

Hier erklärt ein Kanadier was es braucht, um als Amerikaner durchzugehen:

Und noch was Interessantes…

🙂 Wasser mit Kohlensäure ist unüblich in den USA. Entsprechend wenig wird es angeboten bzw. ist hochpreisig, auch in Restaurants.

🙂 Alkohol jeglicher Art ist in den USA erst ab 21 (übrigens: Zigaretten sind ab 18, das Autofahren ab 16). Das wird penibel geprüft und kann bei Verstoß horrende Geldstrafen nach sich ziehen. Verkäufern kann dadurch die Verkaufsgenehmigung entzogen werden, was für viele der Ruin bedeuten würde.

🙂 Deutsche Buchrücken sind von unten nach oben beschriftet, amerikanische hingegen von oben nach unten.

🙂 Das amerikanische Leben ist geprägt vom „pursuit of happiness“ (das Streben nach Glück) und dem Motto „from rags to riches“ (vom Tellerwäscher zum Millionär). Soll heißen: Jeder hat prinzipiell die Möglichkeit etwas aus seinem Leben zu machen. Wer die Chance nicht nutzt, ist selbst schuld!

von Katja Beck

 

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