Kulturdschungel: USA Teil I

Die USA ist der absolute Spitzenreiter kurioser Gesetze und kultureller Eigenheiten. Kaum ein anderes Land wartet mit einem derartig weitläufigen Kulturdschungel auf. Umso wichtiger ist es, Licht ins Dschungeldickicht zu bekommen. Wir haben einen Versuch unternommen:

Dschungel der Sprache

Offiziell gibt es in den USA tatsächlich keine Landessprache, allerdings haben 27 der 50 Bundesstaaten Englisch zur Amtssprache erklärt. In einzelnen Bundesstaaten werden offizielle Dokumente jedoch in mehrere Sprachen übersetzt, so zum Beispiel in Louisiana (Englisch & Französisch) oder New Mexico (Englisch & Spanisch). Insgesamt werden 337 Sprachen gesprochen, was vor allem auf die amerikanische Geschichte der USA als Einwandererland und die Ureinwohner zurückzuführen ist. Hier einige sprachliche Charakteristiken, die man vor Ort beachten sollte:

  1. Germanisms: Niest ein Amerikaner, so kommt nicht selten die Antwort “Gesundheit“. Nein, das ist kein Witz! Wie einige andere Wörter wurde das Wort Gesundheit von deutschen Einwanderern mitgebracht und hat sich im amerikanischen Sprachgebrauch gefestigt. Weitere sogenannte germanisms sind: Angst, Blitzkrieg, Schadenfreude, Doppelgaenger, Hausfrau, Hinterland, Kindergarten, Rucksack, Wanderlust, Zeitgeist und Wunderkind.
  2. British vs. American English: In der Schule lernt man vor allem das British English und kann entsprechend in den USA mit Missverständnissen konfrontiert werden. Vor allem dann, wenn du in den USA einen Radiergummi (rubber B.E.) kaufen möchtest und Kondome (rubber A.E.) in die Hand gedrückt bekommst. Hier findest du eine gute Übersicht.
  3. False friends: So wie die germanisms im Sprachgebrauch die gleiche Bedeutung besitzen wie bei uns, so verschieden und irreführend können sogenannte false friends sein: (to) become heißt nicht bekommen, sondern werden, und das Handy ist ein mobile phone, das Verb handy wiederum bedeutet nützlich. Hier findest du eine gute Übersicht oder eine lustige Zusammenfassung.  
  4. Deutsche haben außerdem oft ein Problem das englische /th/ auszusprechen. Dieser Laut ist in der deutschen Phonetik nicht vorhanden. Hier ein kleiner Tipp: Statt eines /s/ wie es die meisten Deutschen sprechen, ist es einfach das /th/ mit dem /f/ zu ersetzen. Das ist phonetisch näher an dem eigentlichen Laut. Hier ein lustiges Video dazu:

 

Du solltest außerdem bei diesen Worten besonders aufpassen, um dich nicht lächerlich zu machen:

  • Ein Lippenherpes heißt übersetzt „cold sores“, sagst du nur herpes geht man gemeinhin von Genitalherpes aus
  • Möchtest du mehrere Kugeln Eis, bestelle bitte „scoops“, auf keinen Fall „balls“, diese sind nämlich umgangssprachlich Hoden
Und noch was Interessantes…

🙂 Die Amerikaner kennen nicht das glückbringende „Daumen drücken“. Stattdessen kreuzen sie Mittel- & Zeigefinger („fingers crossed“). Auch das Tippen an die Schläfe kann zu Missverständnissen führen: Was bei uns so viel heißt wie „Du hast einen Vogel!“, ist dort gleichbedeutend mit „Ganz schön schlau!“

🙂 Kuriose Gesetze gibt es viele: Auf Hawaii darf man sich zum Beispiel keine Geldmünzen ins Ohr stecken. Ob das wirklich strafrechtlich verfolgt wird, ist jedoch fraglich!

von Katja Beck

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