Aktuelles: Halloween

Ein amerikanischer Brauch? Von wegen!
Ursprünglich geht das Fest auf die Kelten zurück. Diese glaubten, dass am letzten Tag des Jahres, unserem 31. Oktober, die Grenzen zwischen dem Reich der Lebenden und dem der Toten verschwimmen. Die Toten, so der Glaube, könnten an diesem Tag zurückkehren und von den Lebenden Besitz ergreifen. Um sie zu besänftigen beging man schon im 5. Jahrhundert vor Christus das sogenannte „Samhain“. Gemüse, Früchte und Tiere wurden geopfert und Freudenfeuer entfacht. Dabei trugen die Kelten Felle und Tiermasken, um die Toten abzuschrecken und unerkannt zu bleiben.

43 vor Christus hatten die Römer einen Großteil der keltischen Gebiete erobert. In den Jahrhunderten der römischen Herrschaft verschmolz das keltische Samhain mit zwei römischen Festen. An dem einen gedachten die Römer der Toten, an dem anderen huldigten sie der Göttin der Früchte und Bäume. Der Verkleidung kam mehr und mehr eine zeremonielle Rolle zu.

Die Bräuche waren der katholischen Kirche ein Dorn im Auge. So versuchte um 700-800 nach Christus Papst Bonifaz IV das heidnische Fest durch ein christliches zu ersetzen – das Allerheiligenfest. Auch dort sollte der Toten gedacht werden, allerdings der christlichen Heiligen und Märtyrer.

Der Begriff Halloween ist eine Verkürzung des englischen „All Hallows Evening“, das den Vorabend zu Allerheiligen bezeichnet. Diesen feierten vor allem die katholisch gebliebenen Gebiete Großbritanniens, während die anglikanische Kirche die Reformation feierte. Etwaige Bräuche, die mit Halloween in Verbindung gebracht entstanden zu dieser Zeit: Funkenfeuer, Wahrsagerei und Schabernack trieben zumeist die irische und schottische Landbevölkerung. Die Kirche wandte sich klar dagegen.

Erst später brachten irische Einwanderer den Brauch in die USA. 1846 flohen zahlreiche Menschen vor der großen Hungersnot. Ziel: Die Vereinigten Staaten von Amerika. Darunter: Millionen von Iren, die den Halloween-Brauch im ganzen Land verbreiteten. Schon um die Jahrhundertwende feierten und verkleideten sich Erwachsene und Kinder aus allen Staaten. Begann das Fest zunächst als großes Feier für die ganze Stadt, so schwappte der Brauch in den Jahren darauf immer mehr ins Private über. Eine amerikanische Tradition war geboren!

“Trick or Treat”

Die Ursprünge des Trick or Treats, zu Deutsch Süßes oder Saures, sind ebenso wenig amerikanisch wie das Fest selbst. Sie gehen wahrscheinlich auf die ersten Umzüge zu Allerseelen in England zurück. Die Armen gingen dort von Tür zu Tür und erbaten Nahrung. Im Gegenzug gaben sie das Versprechen, für die Verstorbenen der Familie zu beten. Mit der Zeit begannen Kinder, egal ob arm oder reich, den Brauch für sich zu nutzen und um Süßigkeiten zu betteln.

Der Kürbis

Der ausgehöhlte Kürbis, so die Theorie, geht auf eine irische Legende zurück. So solle ein Trunkenbold namens Jack den Teufel mithilfe einer List gefangen haben. Bevor er ihn wieder frei ließ, nahm Jack dem Teufel das Versprechen ab, er werde ihn nie mehr in Versuchung führen. Als Jack nach ein paar Jahren schließlich starb, bekam er, aufgrund seiner Sünden, weder Zutritt ins Paradies, noch wollte ihn der Teufel zu sich nehmen. So wurde Jack dazu verdammt auf ewig in der Dunkelheit der Zwischenwelt umherzuwandern. Lediglich eine Kerze, die durch einen Kürbis windgeschützt ist, leuchtet ihm den Weg.

von Katja Beck

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